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Der Floridsdorfer Markt.

Wo treffen einander Ditta und die gute Luise? Wo können Sus(h)i und Leberkässemmel im selben Einkaufssackerl landen und sitzen grüner Veltliner und frisch gepresster Orangensaft an einem Tisch?

Auf dem Floridsdorfer Markt, Schlingermarkt nennt ihn meine Oma. Hier gibts vier Fleischhauer, eine Bäckerei, drei feine Obst-  und Gemüsehändler, Fisch und Geflügel. Eine Dichtung für den Druckkochtopf bekomme ich da. Frische Salzgurken für den Papa und Oma freut sich über eine neue Kleiderschürze und einen omi-like Pullover. Das gibt es nämlich nicht bei Mango oder H&M. Auf dem angrenzenden Bauernmarkt hole ich frische Waldviertler Mohnzelten, Akazienbienenhonig aus dem Weinviertel, frische Himbeeren aus dem Burgenland und Blumen. Äpfel, Erdäpfel, Eier, Kräuter, Blunze und Grammeln kommen frisch vom Produzenten. Je nach Jahreszeit gibt es erste Schneeglöckchen, Tulpen, herrliche Pfingstrosen, Sonnenblumen, Gladiolen, Astern und wunderbare, bunte Sträuße. Mit viel Liebe und Farbgefühl zusammengestellt. Da brauche ich keinen Edelfloristen.

In den nahen Geschäften werden vom Schuster meine Schuhe repariert und auch der Henkel meiner Lieblingstasche. Friseure, 2 Trafiken, ein Stoffgeschäft, ein neu übernommenes, antiquiertes Papiergeschäft, einen Optiker und ein kleines Goldschmiedegeschäft liegen im Grätzel zwischen Brünnerstrasse, Pitkagasse, Lottgasse und dem Schlingerhof. Zum Abschluss nehme ich eine Melange im Cafe & Bioladen bei Christian Langer. Es rennt der Wiener Schmäh`. Wenn meine Bequemlichkeit siegt, gehe ich zum Mittagessen in Michael Milutinovics Gaststätte in den Arkaden im Schlingerhof. Seine Frau kommt aus Böhmen und so kocht sie!.

Zugegeben, die fixen Marktstände können ein Update und Facelifting vertragen. Seit 1926 wird der Markt an diesem Standort abgehalten. Ein paar Blumentöpfe und Dekopflanzen wären fein und ich wünsche mir übersichtlichere Öffnungszeiten. Auf den rund 6000 m2 gibt es frische Waren, einen guten Branchenmix und freundliche Standler. Hier ist nicht der Bauch von Paris und auch nicht der schicke Naschmarkt. Aber auf dem Floridsdorfer Markt tut sich was, es gibt neue Standeln und gute,alteingesessene Geschäfte und Marktfahrer. Nützen wir die Chance.

Am 28.September 2012 wird neben den Räumlichkeiten des Marktamts ein kleines Marktmuseum eröffnet. Details folgen.
www.marktamt.wien.at
www.wienermaerkte.at

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