Wien darf nicht Chicago werden

10

Wien-Floridsdorf. Wien-Donaustadt. Mittwoch-Abend.

Eine (vermutlich) Familienfehde zwischen (vermutlich) Tschetschenen eskaliert. Man trifft sich „auf der grünen Wiese“ – zum Reden? Es fallen Schüsse. Einer zückt sein Messer und sticht wahllos zu. Das Resultat: vier Schwerverletzte. Eine Bluttat – auf der „Bluatwies`n“. Großeinsatz der Rettungskräfte und Polizei.
Die genauen Hintergründe des Streits sind noch unklar. Die Auseinandersetzung hat im Bereich des Gaswerk Leopoldau/Thayagasse stattgefunden. Laut Polizei erlitten 3 Männer Schußverletzungen, ein Mann dabei Stichverletzungen.
Nach einer Flucht der drei Täter mit dem Auto kam es in der Eipeldauer Strasse in der Donaustadt zu einer weiteren Schießerei. Laut Wiener Berufsrettung erlitten zwei Täter Beindurchschüsse. Die vier Verletzten wurden im Spital notoperiert. Mutmaßliche Täter, teils schwerverletzt, wurden festgenommen. Fahrzeuge wurden sichergestellt. Was fehlt – die Tatwaffe. Unklar sind auch noch Details der Auseinandersetzung.

Die Thayagasse war im Abschnitt zwischen Petritschgasse und dem Parkplatz der Kleingartenanlage mehrere Stunden lang abgesperrt. Die Anrainer wurden aufgefordert, ihre Häuse nicht zu verlassen. Zwanzig Polizeieinsatzfahrzeuge, 3 Rettungsfahrzeuge und ein Hubschrauber waren im Einsatz.Bis spätabends wurde der Tatort gesichert, nach der Tatwaffe gesucht usw. Für einen Familienstreit? Was sind DAS für Familien?

Meine Meinung als Ur-Wienerin: Ich bin schockiert. Schockiert, dass so etwas überhaupt passieren muss. Schockiert, dass so etwas in „meiner unmittelbaren Heimat“ passiert. Solche Szenen kenne ich nur aus schlechten Filmen und wo ich sie hingebe, wäre das verruchte Chicago der 1930er-Jahre.

10 Kommentare

  1. Wien ist leider längst schon „Chicago“

    Wobei ich nicht weiß, ob es heutzutage in Chicago auch so zugeht wie bei uns. Es betrifft ja nicht nur Deine „unmittelbare Heimat“. Es betrifft ganz Wien.

    Z.B. in der Ottakringer Straße: http://kurier.at/chronik/wien/wiens-balkan-meile-skandalspiel-loeste-randale-aus/91.261.355 und http://derstandard.at/2000006847469/Ausschreitungen-bei-Serbien-gegen-Albanien und http://tvthek.orf.at/program/Wien-heute/70018/Wien-heute/8597048/Ausschreitungen-in-Wien/8599700 u.a.

    Es betrifft auch meine „unmittelbare Heimat“ und ich gestehe, daß (ßßß;-) ich einmal deswegen sogar weinend vom Einkauf nachhaus kam…

  2. Morde, Messerstechereiwn, Krawalle – alles eine Frage der Ehre?

    Das Sprichwort „Andere Länder, andere Sitten“ klingt mir noch im Ohr. Familienfehden, Vergeltung – ja gerne, in einem anderen Land! Krawalle und Rauferein wegen eines Fussballspiels – ja gerne, in einem anderen Land! Multikulti hin oder her. Österreich braucht keine Tschetschenen die Afghanen töten, Serben die sich mit Albanern prügeln, Tschetschenen die auf Tschetschenen schießen. Und das alles aus gekränktem Stolz? Asyl gewähren ist eines. Österreich als Spielwiese für Stellvertreterkämpfe zu benützen – das geht so nicht!

  3. Auch in Feldkirch

    „… Das große Privatfest in der Illstraße war am späten Nachmittag, u.a. wegen Raketen und Böllern sowie rasanten Autostarts mit rauchenden und quietschenden Reifen akustisch aus den Fugen geraten. Anrainer beschwerten sich bei der Polizei wegen des großen Lärms. Als die Ordnungshüter erschienen, fanden sie rund 80 teilweise falsch geparkte Autos und eine große Ansammlung von Hochzeitsgästen auf der Straße vor…“ http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/3877489/Polizei-zu-Gast_Turkische-Hochzeit-eskaliert-in-Feldkirch

  4. Dieser Meinung schließe ich mich an

    denn, wenn ich all die gemördert hätte, die mich jemals im Leben beleidigten, verletzten u.Ä. wäre meine Straße vom Gürtel bis zur Meidlinger Hauptstraße mit Leichen gepflastert. So schauts aus.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein